Die beschwerlichen Anfänge der ersten
deutschen Demokratie: Kriegsende, Inflation und
Aufstieg der NSDAP
Das Ende des Krieges 1918 und insbesondere die Gründung der Weimarer Republik, bedeuteten für die deutsche Gesellschaft einen radikalen Umbruch. Durch die Neuorganisierung der Politik kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, die teils gewaltvoll ausgefochten wurden.
Die hohen Reparationszahlungen an die Alliierten bewirkten in den Jahren 1923/1924 eine Hyperinflation, da unverhältnismäßig viel Geld gedruckt wurde und der Wert der Währung dadurch rapide absank. Die inflationäre Geldentwertung wurde erst durch die Einführung der Rentenmark gestoppt. Daraus resultierten ein wirtschaftlicher Aufschwung und eine Entspannung der Innen- und Außenpolitik. Auf die Phase der “Goldenen Zwanziger” folgte im Oktober 1929 der Zusammenbruch der US-Banken und der damit weltweit verbundenen Wirtschaftssysteme. Die Wirtschaftskrise bedeutete für breite Teile der Gesellschaft einen finanziellen Verlust und ging teils mit der Vernichtung der eigenen Existenz einher.
Die traumatischen Erfahrungen während des turbulenten Jahrzehnts boten einen Nährboden für radikale Ideologien. Die seit Anfang der Zwanziger aufstrebende NSDAP, unter der Führung von Adolf Hitler, profitierte davon und begann im Jahre 1933 den Prozess der Machtübernahme.